Squirter-Technik: Unterschied zwischen den Versionen

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auch Wasserstrahl-Ankopplung
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auch Wasserstrahl-Ankopplung (engl.: Squirter Technique)
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==Einführung==
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Die Squirtertechnik wird in der [[Ultraschallprüfung]] z. B. zur Defektoskopie an [[Kunststoffbauteil|Bauteilen]] aus [[Faserverstärkte Kunststoffe|faserverstärkten Kunststoffen]] mit unregelmäßiger Geometrie eingesetzt. Bei dieser Technik leitet eine Wassersäule mit einer Länge von mehreren Zentimetern den Ultraschall in das Prüfobjekt ein.
  
Die Squirtechnik wird in der [[Ultraschallprüfung]] z. B. zur Defektoskopie an [[Kunststoffbauteil|Bauteilen]] aus [[Faserverstärkte Kunststoffe|faserverstärkten Kunststoffen]] mit unregelmäßiger Geometrie eingesetzt.<br>
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==Überblick über die Prüftechnik==
 
Die Ankopplung von [[Ultraschall-Prüfköpfe|Ultraschallprüfköpfen]] an Rohre, Behälter oder Flugzeugkomponenten aus [[Faserverstärkte Kunststoffe|faserverstärkten Kunststoffen]] mittels Kontakttechnik ist oft aufgrund der mangelnden Planparallelität von [[Oberfläche]] und Rückwand problematisch. Auch erlaubt die manuelle Kontakttechnik kein Abrastern (Scannen) der Oberfläche wegen des hohen Prüfkopfverschleißes und variierender Kontaktbedingungen. Wünschenswert ist deshalb eine Technik, die, wie bei der [[Ultraschall-Tauchbad-Technik|Tauchbadtechnik]], ein optimales Ausrichten des [[Ultraschall-Prüfköpfe|Prüfkopfes]] zum Prüfobjekt und /oder der Rückwand gewährleistet. Weil Rohre und Behälter Durchmesser von mehreren Metern aufweisen können, ist die Nutzung dieser Technik durch den damit verbundenen Aufwand und die Größe des zu verwendenden Tauchbades nicht gerechtfertigt. Einen Ausweg bietet die Wasserstrahl- oder Squirter-Technik, bei der der Prüfkopf am Schwinger eine offene Kammer mit einem Wasseranschluss besitzt. Unter hinreichendem Druck wird die Kammer gefüllt, womit eine Wasservorlaufstrecke zur Verfügung steht ('''Bild'''). Es kann nun, ähnlich der Tauchbadtechnik, der Prüfkopf auf dem Bauteil verfahren werden, wobei mit einem rollenden Abstandshalter eine gleichmäßige Ankopplung möglich ist.
 
Die Ankopplung von [[Ultraschall-Prüfköpfe|Ultraschallprüfköpfen]] an Rohre, Behälter oder Flugzeugkomponenten aus [[Faserverstärkte Kunststoffe|faserverstärkten Kunststoffen]] mittels Kontakttechnik ist oft aufgrund der mangelnden Planparallelität von [[Oberfläche]] und Rückwand problematisch. Auch erlaubt die manuelle Kontakttechnik kein Abrastern (Scannen) der Oberfläche wegen des hohen Prüfkopfverschleißes und variierender Kontaktbedingungen. Wünschenswert ist deshalb eine Technik, die, wie bei der [[Ultraschall-Tauchbad-Technik|Tauchbadtechnik]], ein optimales Ausrichten des [[Ultraschall-Prüfköpfe|Prüfkopfes]] zum Prüfobjekt und /oder der Rückwand gewährleistet. Weil Rohre und Behälter Durchmesser von mehreren Metern aufweisen können, ist die Nutzung dieser Technik durch den damit verbundenen Aufwand und die Größe des zu verwendenden Tauchbades nicht gerechtfertigt. Einen Ausweg bietet die Wasserstrahl- oder Squirter-Technik, bei der der Prüfkopf am Schwinger eine offene Kammer mit einem Wasseranschluss besitzt. Unter hinreichendem Druck wird die Kammer gefüllt, womit eine Wasservorlaufstrecke zur Verfügung steht ('''Bild'''). Es kann nun, ähnlich der Tauchbadtechnik, der Prüfkopf auf dem Bauteil verfahren werden, wobei mit einem rollenden Abstandshalter eine gleichmäßige Ankopplung möglich ist.
  
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==Siehe auch==
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*[[Ultraschallprüfung]]
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*[[Ultraschall-Impuls-Echo-Technik]]
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*[[Ultraschall-Tauchbad-Prüfköpfe]]
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*[[Ultraschall-Tauchbad-Technik]]
  
'''Literaturhinweise'''
 
  
* Deutsch, W. A. K., Joswig, M., Kattwinkel, R., Heider, U.: Zeitgemäße Ultraschallprüfung an längsnahtgeschweißten Großrohren. Firmenschrift Karl Deutsch Prüf- und Messgerätebau GmbH + Co KG, Wuppertal (2007)
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'''Literaturhinweis'''
* Deutsch, V., Platte, M., Vogt, M.: Ultraschallprüfung – Grundlagen und industrielle Anwendungen. Springer Verlag, Berlin Heidelberg (1997)
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* Deutsch, V., Platte, M., Vogt, M.: Ultraschallprüfung – Grundlagen und industrielle Anwendungen. Springer Verlag, Berlin Heidelberg (1997) (ISBN 978-3-5406-2072-3; siehe [[AMK-Büchersammlung]] unter M 45)
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==Weblink==
  
 
[[Kategorie:Akustische Prüfverfahren Ultraschall]]
 
[[Kategorie:Akustische Prüfverfahren Ultraschall]]
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* Deutsch, W. A. K., Joswig, M., Kattwinkel, R., Heider, U.: Zeitgemäße Ultraschallprüfung an längsnahtgeschweißten Großrohren. Firmenschrift Karl Deutsch Prüf- und Messgerätebau GmbH + Co KG, Wuppertal (2007) ([https://www.karldeutsch.de/wp-content/uploads/2019/01/Ultraschall-Gro%C3%9Frohrpr%C3%BCfung-Ultraschall-F%C3%BCrth-WD-Jun07.pdf Download als pdf])

Aktuelle Version vom 30. Mai 2025, 12:26 Uhr

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Squirter-Technik

auch Wasserstrahl-Ankopplung (engl.: Squirter Technique)

Einführung

Die Squirtertechnik wird in der Ultraschallprüfung z. B. zur Defektoskopie an Bauteilen aus faserverstärkten Kunststoffen mit unregelmäßiger Geometrie eingesetzt. Bei dieser Technik leitet eine Wassersäule mit einer Länge von mehreren Zentimetern den Ultraschall in das Prüfobjekt ein.

Überblick über die Prüftechnik

Die Ankopplung von Ultraschallprüfköpfen an Rohre, Behälter oder Flugzeugkomponenten aus faserverstärkten Kunststoffen mittels Kontakttechnik ist oft aufgrund der mangelnden Planparallelität von Oberfläche und Rückwand problematisch. Auch erlaubt die manuelle Kontakttechnik kein Abrastern (Scannen) der Oberfläche wegen des hohen Prüfkopfverschleißes und variierender Kontaktbedingungen. Wünschenswert ist deshalb eine Technik, die, wie bei der Tauchbadtechnik, ein optimales Ausrichten des Prüfkopfes zum Prüfobjekt und /oder der Rückwand gewährleistet. Weil Rohre und Behälter Durchmesser von mehreren Metern aufweisen können, ist die Nutzung dieser Technik durch den damit verbundenen Aufwand und die Größe des zu verwendenden Tauchbades nicht gerechtfertigt. Einen Ausweg bietet die Wasserstrahl- oder Squirter-Technik, bei der der Prüfkopf am Schwinger eine offene Kammer mit einem Wasseranschluss besitzt. Unter hinreichendem Druck wird die Kammer gefüllt, womit eine Wasservorlaufstrecke zur Verfügung steht (Bild). Es kann nun, ähnlich der Tauchbadtechnik, der Prüfkopf auf dem Bauteil verfahren werden, wobei mit einem rollenden Abstandshalter eine gleichmäßige Ankopplung möglich ist.

Squirter-Technik.JPG

Bild: Zwei Beispiele für die Messanordnung mit Wasserstrahl-Ankopplung

Siehe auch


Literaturhinweis

  • Deutsch, V., Platte, M., Vogt, M.: Ultraschallprüfung – Grundlagen und industrielle Anwendungen. Springer Verlag, Berlin Heidelberg (1997) (ISBN 978-3-5406-2072-3; siehe AMK-Büchersammlung unter M 45)

Weblink

  • Deutsch, W. A. K., Joswig, M., Kattwinkel, R., Heider, U.: Zeitgemäße Ultraschallprüfung an längsnahtgeschweißten Großrohren. Firmenschrift Karl Deutsch Prüf- und Messgerätebau GmbH + Co KG, Wuppertal (2007) (Download als pdf)